Az ószövetségi világkép és annak kálvini recepciója

Das alttestamentliche Weltbild und seine Rezeption bei Calvin

Die Initialfrage meines Aufsatzes ist die, ob es ein konsistentes, übergreifendes, alttestament-liches Weltbild gibt. C. Houtman hat mit seiner herausragenden Arbeit Der Himmel im AT viel dazu beigetragen, dass man die Mannigfaltigkeit der kosmologischen Konzepte wahrnimmt. Ich versuche im ersten Teil meines Artikels auf die Frage zu antworten,wie man die vielfältigen Auffassungen zu einem gemeinsamen Bild zusammenstellen kann. Ich denke, dass uns die Hochkulturen des AOs die nötigen Anhaltspunkte für eine diesbezügliche Zu-sammenstellung liefern. Aufgrund der Babylonischen Weltkarte und der Abbildung der Himmelskuh aus Ägypten kann man eine gemeinsame, im AO gängige Grundstruktur eines Weltbildes erkennen. Danach rekonstruiere ich eine Version des alttestamentlichen Weltbil-des, das im semitischen Weltverständnis verwurzelt ist. Es scheint so, dass sich die Israeliten die Erde als eine auf Wasser schwebende Platte vorgestellt haben, die von einem festen Firmament überkuppelt ist und die auf Säulen ruht. Über dem Himmel befindet sich ein Ozean, welcher durch kleine Öffnungen die Erde mit segenshaften Niederschlägen versorgt. Im Zentrum der Welt erscheint das Heiligtum, der Wohnort (der Heiligkeit) Gottes, die einerseits die axis mundi darstellt, andererseits die be-drohenden Mächte überwältigt, kontrolliert und beseitigt. Diese Vorstellung ändert sich im Laufe der Zeit, so dass der Tronsaal Gottes in der nachexilischen Literatur in den Himmel projiziert wird. Diese Analyse wird verdeutlichen, dass man nicht von einem Weltbild sprechen kann, sondern von einem sich ändernden Weltbild. Im zweiten Teil möchte ich die Auslegungen Calvins mit den Ergebnissen der modernen, komparativen Religionswissenschaft vergleichen. Die Feststellungen Calvins zeigen Gemeinsamkeiten mit der modernen Rekonstruktion auf; zugleich steht der Reformator selbst in der Tradition des mit dem altorientalischen teilweise vergleichbaren, mittelalterlichen Welt-bildes. Im Fazit versuche ich einige Hinweise auf Nutzen der erschlossenen Weltbilder aufzuzeigen.